Ein ganz gewöhnlicher Tag im Limbus

Wir werfen einen Blick in den Alltag der Mechaniker und Wissenschaftler im Limbus.

Michi, die Leiterin der Wissenschaftsabteilung, sitzt im Erdgeschoss am Tresen und kümmert sich wieder als einzige darum, dass der Papierkram erledigt wird. Bei den Berechnungen für die nächsten Zeitreisen, der Protokollierung der vergangenen und der Registrierung neuer Klone helfen ihr sonst ihre Assistentin Jenny und der Android Dennis. Jenny ist allerdings gerade bei der Inventur und Dennis seit Tagen nicht aus dem Büro zurückgekehrt, in dem er nur mit der Bemerkung verschwand, er wolle den Schreibtisch des Professors aufräumen. Michis einziger trost sind ihre Snackbestellungen, die sie jetzt auch ganz in Ruhe erledigen kann, ohne dass sie jemand ermahnt nicht zu viel Geld dafür auszugeben.

In einer Ecke neben dem Kamin sitzt Thomas und schläft. Er hat die ganze Nacht über noch Dinge erledigt, um die er im Laufe des Tages neben seiner Arbeit noch gebeten wurde, die er aber in seiner Arbeitszeit nicht geschafft hat. In seinem Mundwinkel schimmert es grün. Professor Tiefers stupst ihn mit dem Fuß an und meint: “He, wenn du eh nur in der Ecke rumhängst, setz dich wenigstens in die Einkaufsstraße. Die Kasse ist schon wieder leer und ich muss noch eine neue Sicherheitsweste für Pepi besorgen.” Mit einem müden Blinzeln schaut Thomas zu der Sicherheitschefin hinüber, die ihn erwartungsvoll anhechelt. 

Da kommt Dennis aus dem Büro zurück. Kurz hinter ihm betritt auch Jenny den Eingangsbereich, sie legt ein seltsam verbogenes Teil auf den Tresen, aber ehe sie etwas sagen kann, bricht es aus Dennis heraus: “Ich habe abgetrennte Gliedmaßen im Büro gefunden! Darüber haben wir doch schon so oft gesprochen. Dann wollte ich sie im Lager für unrechtmäßig mitgebrachte Gegenstände von Zeitreisenden zwischenlagern, aber da ist mir dann aufgefallen, dass diese gar nicht richtig katalogisiert und einsortiert waren. Zwei Tage habe ich damit zugebracht. Die Leichenteile haben bestialisch gestunken, als ich zurück im Büro war, da habe ich sie gleich richtig entsorgt. Der Reaktor hat dieses mal auch keine Probleme gemacht. Aber jetzt bin ich immer noch nicht dazu gekommen, den Schreibtisch des Professors aufzuräumen!”

Jenny will mit Blick auf das von ihr mitgebrachte Teil gerade zu einer Erklärung ansetzen, aber Dennis war noch nicht fertig: “Und der Putzplan für die Cyberraptorenkäfige ist auch schon wieder verschwunden. Genau wie Kevin. Den hatte ich eigentlich damit beauftragt, den Plan zu überarbeiten…” Jenny neben ihm hat die Arme in die Seiten gestemmt: “Darf ich jetzt? Gut! Dieses Teil hier ist kaputt! Das war eigentlich auf Ebene U7 zur Stabilisierung der Leitungen für die Kühlflüssigkeit angebracht, glaube ich zumindest. Jedenfalls haben wir da keine Ersatzteile mehr für. Und die kann man ja auch nicht einfach kaufen. Was machen wir jetzt?” Michi will eigentlich nur ihren Papierkram machen, antwortet aber gerne mit ihrer standardmäßigen Antwort: “Hast du Josef mal gefragt?”

“Oder in der Sammelkiste für übrig gebliebene Teile mal nachgeschaut?”, fragt Fabian und lässt sich aus einem der Turbinengehäuse herunter, in dem er bis eben noch geschlafen hat. Er fügt noch hinzu: “Ich glaube, da liegen noch ein paar Teile, die wir schon lange nicht mehr versucht haben irgendwo einzusetzen.” Jenny schaut ihn genervt an: “Ich habe aber keine Lust, schon wieder alle durchzuprobieren. Das habe ich letzte Woche bei dem kaputten Abfluss auch schon gemacht.” Fabian seufzt: “Ich würde ja Tim fragen, ob er ein Ersatzteil zusammenschrauben kann, aber er ist heute kein Chefmechaniker und außerdem damit beschäftigt eine Türe auf der U15 zu verbarrikadieren, die heute Nacht aufgesprungen ist und zwei Praktikanten verschlungen hat.” Er überlegt kurz. “Vielleicht hat er aber in seinem Spind noch etwas Nützliches. Ich werde ihn mal aufbrechen und nachschauen. Du schaust bitte solange bei den nicht verbauten Teilen nach. Dennis kann dir ja auch helfen.”

“Aber, das Büro…” Bevor sich noch irgendjemand beschweren kann, fliegt die Türe der Zugangsluke zum Treppenhaus erneut auf. “FEUER!” Anna steht mit rußgeschwärztem Gesicht in der Türe. “Der Reaktor brennt!” Alle seufzen. “Nicht schon wieder.” Alle machen sich beschäftigt blickend auf, um ihre sehr wichtigen Aufgaben zu erledigen. Nur Lara steht ahnungslos in der Eingangstür, einen dicken Ordner unter dem Arm. “Super, dass du da bist, Lara! Du musst mir beim Feuerlöschen helfen!”, jubelt Anna überglücklich, nimmt Lara den Ordner ab und wirft ihn auf den Tresen. Dann will sie Lara mit sich ziehen, aber die wehrt sich: “Ich wollte aber eigentlich mit Michi einige Änderungen im Sicherheitskonzept durchgehen.” Anna lässt nicht locker. “Das Feuer ist jetzt aber gerade ein bisschen wichtiger.” Damit muss Lara sich für’s Erste geschlagen geben und folgt Anna ins Treppenhaus. 

Michi nimmt sich den dicken Ordner mit dem Sicherheitskonzept vom Tresen und lässt ihn, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, unter den Tresen gleiten. Dann schnappt sie sich ihre Schokonüsse und legt mit einem Seufzen ihre Füße hoch. “Ein ganz gewöhnlicher Tag im Limbus eben!”

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